Hausregeln für guten Humor
Ein frohes Gesicht zeigen - wie es sich für Erlöste geziemt. Hat aber
irgend etwas dich innerlich zerzaust, bevor du unter Menschen gehst, so
stelle dich vor den Spiegel, wisch dir über die Stirn und lach.
Ein freundliches Wort sagen - ist so billig. Aber unser Herz ist oft
sehr verkrampft, daß wir kaum so ein freundliches Wörtchen herausbringen.
Ist es doch wie ein Sonnenstrahl, so ein helles "Guten Morgen" oder "Gute
Nacht" oder "Grüß Gott."
Ärgerliches nicht weitersagen - wozu denn? Das ist so eine dumme
Gewohnheit. Gibt es nicht schon Ärger genug in der Welt des Großen und des
Kleinen! Was wir nicht weitersagen, ist für den anderen nicht da.
Und schlafen - ein ausgeschlafener Mensch ist meist ein fröhlicher
Mensch. Weil die Menschen oft keine Zeit mehr zum Schlafen haben, haben
sie keine Kraft mehr zum lachen.
Schenken - gleich was, gleich wem, nur schenken. Das ist wie eine
Überlistung seiner selbst. Der Geizige war noch immer ein freudloser
Mensch; der das Schenken gelernt hat, wird immer froh sein.
Feiern - ja, die Feiertage nicht verpassen. Das gehört zum Rhythmus des
Lebens, dem Werktag muß der Festtag folgen und dem Kleinen das Große.
Sonst vergrämt und verkümmert der Mensch.
An Gott glauben! - Du meinst, das täten wir schon? Freund, dann wäre
viel mehr Freude und Humor auf der Welt. Das ist das letzte und
letztgültige Rezept: Wirklich an Gott glauben, daß seine Allmacht und
Liebe lebt, auch für DICH. Das allein kann unsere Herzen am tiefsten ruhig
machen und froh.
(Von Prälat Ludwig Wolker † 17.07.1955 )
Festschrift (pdf)